Schwarzwälder Bote 17.10.2019 - 18:33 Uhr
Ihr 25. Jubiläum feiert die Doppelstadt-Guggenmusik Fetzä Bätscher am Samstag in Unterbaldingen. Foto: Fetzä Bätscher Foto: Schwarzwälder Bote
Jubiläum: Idee: eine erste doppelstädtische Guggenmusik sein
Villingen-Schwenningen. Die Fetzä Bätscher feiern am Samstag, 19. Oktober, ihr Jubiläum in der Ostbaarhalle in Unterbaldingen. "Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen und wir freuen uns auf das Wochenende", sagt Frank Ketterer, ein Akteur der ersten Stunde. Neben befreundeten Vereinen, die sich teils am Programm beteiligen – wie die Villinger Schalmeien, der Musikzug der TG Schwenningen, die Jazztanzgruppe M & Double U und die Guggenmusik der Villinger Fazenedle sowie die Guggenmusik Krawazi Ramblers – ist eingeladen, wer Spaß am Feiern hat.
Die Idee zu den Fetzä Bätschern hatten 1994 einige ehemalige Guggenmusiker aus Villingen und Schwenningen. "Wir wollten damals die erste doppelstädtische Guggenmusik ins Leben rufen", so Ketterer. Das ist den Fetzä Bätschern auch gelungen, denn bis heute sind Mitglieder aus beiden Stadtteilen im Verein. "Und viele Jahre waren sogar Musiker aus Rottweil dabei", schmunzelt er. So steht bei den Guggenmusikern aus VS neben dem Spaß an schrägen Klängen auch die Kameradschaft im Vordergrund. Denn die Gruppe weiß: Nur wenn der Verein harmoniert, kann es dauerhaft funktionieren.
Geprobt wird alle zwei Wochen im Vereinsheim in der Dickenhardtstraße in Schwenningen. Dabei spielt die Guggenmusik einen eigenen Stil, einen stimmungsvollen fetzigen Fasnets-Sound, bei dem auch Elemente des Samba stilvoll herausragen können. So sei auch immer Wert darauf gelegt worden, dass man eben die Guggenmusiken aus der Schweiz nicht kopiere.
Während der vergangenen 25 Jahre sind die Fetzä Bätscher weit herumgekommen, nicht nur die rege Teilnahme an der heimischen Fasnet war obligat. Neben Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart zog sie es die auch einige Male bis nach Berlin. Die weiteste Strecke, die der Verein zurücklegt und gleichzeitig auch der Höhepunkt unter dem Jahr darstellt, ist zum alljährlichen Sommerspektakel nach Kühlungsborn an der Ostsee, wo die Fetzä Bätscher seit nunmehr 22 Jahren Einheimische und Touristen drei Tage lang mit ihren schrägmusikalischen Klängen erfreuen.
Seit 2018 haben die Fetzä Bätscher auch ein neues Häs, eine liebevolle Auseinandersetzung mit der viktorianischen Zeit und den Anfängen der Uhrenindustrie in Schwenningen. Die Damen tragen Schnürmieder und Korsett, gepaart mit üppigen, bodenlangen Röcken. Die Kleider sind verziert mit Spitzen, Rüschen und Stickereien. Die Herren tragen typischerweise Reithosen. Ein Frack oder Gehrock rundet das Ganze, bei Damen wie Herren ab. Als Kopfbedeckung gibt’s den klassischen Zylinder in zwei verschiedenen Größen.
Am Programm selbst beteiligen sich auch die Fetzä Bätscher selbst und da wird es eine Überraschung geben. "Wir haben uns für unseren Auftritt etwas Besonderes einfallen lassen", so Ketterer, "nur soviel vorweg, es wird nicht die klassische Musikerformation sein, die auf der Bühne zu sehen sein wird."